Welches Rudergerät passt
zu mir? Der vergleich
Du weißt nicht viel über das Rudertraining und welches das beste Rudergerät für dich persönlich ist? Hier haben wir dir alle wichtigen Punkte zusammengetragen, dass du den vollständigen Überblick hast. Anschließend vergleichen wir sechs verschiedene Rudergeräte in Punkten wie: Bremssystem, Geometrie, Preis-Leistung, Design und wie das Rudergefühl ist.
Wasser-gebremstes System
Als Erstes schauen wir uns einmal exemplarisch den WaterRower an. Dieser besteht aus einem Wassertank, in dem sich ein Schwungrad befindet, welches über eine Kette oder ein Seil mit einem Griff verbunden ist. Wenn du auf dem Gerät rudern möchtest, ziehst du am Griff, um das Schwungrad zu drehen, was dann das Wasser durch den Tank bewegt und Widerstand erzeugt. Je schneller du den Griff ziehst, desto höher wird der Widerstand sein, der sich auf das Rudern auswirkt. Der WaterRower ist so konzipiert, dass ein flüssiges, natürliches Rudergefühl geboten wird, ähnlich wie das Rudern auf dem Wasser. Darüber hinaus erzeugt das Gerät ein beruhigendes Geräusch, was dem Paddeln auf dem Wasser ähnelt. Der Widerstand kann hier nur über den Füllstand des Wassers geändert werden. Des Weiteren ist die Displaydarstellung zu beachten. Die Kernpunkte, die normalerweise dargestellt sind, sind Schlagfrequenz, der Schnitt auf 500 Metern und die Gesamtzeit beziehungsweise die Meter, die du ruderst. Das ist das rudimentäre Display und wird dir von den meisten Rudergeräten geboten. Wassergebremste Rudergerät haben direktes Wassergefühl, weil man den Wassertank immer wieder antreiben muss. Jedoch wird das Wasser vom Paddel vorne nicht vollständig gegriffen. So tritt man immer etwas ins Leere. Das spiegelt sich bei allen wassergebremsten Rudergeräten wieder, da sie alle die gleiche Bauweise haben. Watrerower gehen teilweise sehr in die Länge. So kann man diese zwar meisten hin und her schieben, benötigt aber trotzdem viel Platz. Die meisten Waterrower sind aus Holz und haben vorne den Wassertank. Preislich befinden sich der Waterrower von 900 € bis 2600 €. So hochwertiger und besser das Design ist, desto höher ist logischerweise der Preis.
Magnet-gebremstes System
Ein magnetisch gebremstes Rudergerät, wie beispielsweise das Matrix-Rudergerät, nutzt ein magnetisches Bremssystem, um den Widerstand beim Rudern zu erzeugen. Dabei wird ein Magnet in der Nähe einer Metallscheibe positioniert, die durch das Rudern angetrieben wird. Durch Änderung der Magnetfeldstärke wird der Abstand zwischen Magnet und Scheibe variiert, was den Widerstand reguliert. Das magnetische Bremssystem bietet einige Vorteile, wie eine geräuscharme Funktion und eine präzise Widerstandssteuerung. Zudem benötigt es keine Wartung oder Nachfüllung von Wasser, wie es bei wassergebremsten Rudergeräten der Fall ist. Allerdings kann das Rudergefühl bei magnetisch gebremsten Rudergeräten im Vergleich zu wassergebremsten Rudergeräten als weniger realistisch empfunden werden. Hier haben wir auch eher einen rudimentären Bildschirm, der klein ist. Dieser bietet dir nur die Schlagfrequenz in der Minute, die Wattzahl, die Zeit und die insgesamt Meter an. Die gesamte Ruderbewegung fühlt sich nicht sehr realistisch an, da die Schwungscheibe vorne in der Umkehrbewegung immer einen harten Widerstand hat. Der Vorteil ist hierbei, dass das Rudergerät sehr leise ist. Vom Design aus befindet sich das Gerät eher im Fitnessstudio. Es ist nicht wirklich ein Fitnessgerät, was man sich beispielsweise ins Wohnzimmer stellt. Das Gerät ist sehr groß, lässt sich nicht zusammenklappen und ist nur schwer irgendwo zu platzieren. Hier sind wir in der Preisspanne von 500 € bis 3000 €. Es kommt hier meist darauf an, wie die Bauweise ist. Bei einer geringen Bauweise ist das Gerät deutlich günstiger als bei einer robusten Bauweise.
Luft-gebremstes System
Luftgebremste Rudergeräte, wie exemplarisch das Concept2 Rudergerät, verwendet ein Luftwiderstandssystem, um den Widerstand beim Rudern zu erzeugen. Dabei sorgt eine rotierende Metallscheibe innerhalb des Gehäuses für den Widerstand, während die Luft durch das Rudern durch das Gerät strömt und dabei den Widerstand erhöht. Je stärker man rudert, desto höher ist der Widerstand. Ein Vorteil von luftgebremsten Rudergeräten ist, dass sie ein realistischeres Rudergefühl bieten als das magnetisch gebremste Rudergeräte. Zudem sind sie im Vergleich zu wassergebremsten Rudergeräten oft preisgünstiger und benötigen keine regelmäßige Wartung oder das Nachfüllen von Wasser. Allerdings können sie aufgrund des Lufteintritts und Luftaustritts beim Rudern laut sein. Zudem kann es schwierig sein, den Widerstand genau zu steuern, da er von der Rudergeschwindigkeit abhängt und nicht manuell eingestellt werden kann. Hier haben wir im Gegensatz zu den anderen Displays eine wesentlich größere Spanne an Funktionen. So kann man nicht nur die Wattzahl, die gefahrene Zeit in 500 Meter oder die insgesamt Fahrzeit abrufen, sondern unter anderem auch eine grafische Kraftkurve und hat die Möglichkeit Bluetooth zu verbinden. Die Geometrie und der Widerstand, sowie die gesamte Ruderbewegung kommt dem Rudern auf dem Wasser besonders nah. Das Gerät lässt sich in zwei Teile relativ leicht zerlegen. Beim Zusammensetzten ist es ab und an etwas komplizierter, aber kein Hindernis. Klar braucht man den Platz für zwei einzelne Teile auch, aber es ist dennoch besser als ein riesiges Rudergerät, das mitten im Raum steht. Preislich befinden sich luft-gebremste Rudergeräte in einer Spanne von 800 € bis 1500 € (je nach Modell und Hersteller).
Elektorisch gesteuerte Magnetbremse
Ein Rudergerät mit elektronischer, gesteuerter Magnetbremse verwendet ein Magnetwiderstandssystem, um den Widerstand zu erzeugen. Im Gegensatz zu einem Rudergerät mit Luft- oder Wasserwiderstand, bei dem der Widerstand durch den Widerstand der Luft oder des Wassers erzeugt wird, erzeugt das Magnetwiderstandssystem einen Widerstand durch das Anziehen von Magneten an einer rotierenden Schwungscheibe. Der Widerstand kann mit einer elektronischen Steuerung, die normalerweise in der Konsole des Rudergeräts integriert ist, gesteuert werden. Mit dieser Steuerung kann der Benutzer den Widerstand während des Trainings erhöhen oder verringern, je nachdem, wie intensiv das Training sein soll.
Diese Geräte haben den Vorteil, dass sie genauso leise sind wie die Magnetbremse, jedoch durch die elektronische Steuerung ein sehr natürliches Rudergefühl bekommen. Exemplarisch schauen wir uns hier das AUGLETICS an. Das große Display bietet hier eine Vielfalt an Funktionen. So sehen wir auch hier unsere Ruderparameter, wie bei den zuvor genannten Geräten, können aber auch mit anderen online zusammen rudern und uns dabei durch beispielsweise Paris oder Monaco bewegen. Dabei gibt es wöchentlich, wechselnden, kostenlose Strecken. Des Weiteren haben wir hier den Zugriff auf eine Trainerfunktion, die uns darauf hinweist, welche Varianten des Ruderschlages gut oder ausbaufähig ist. Hier kommt das Gerät dem Rudergefühl sehr nah. Das Gerät lässt sich sehr gut zusammenklappen und verstauen und ist somit perfekt für den Heimgebrauch. Der einzige Nachteil ist, dass das Gerät preislich eher teurer ist. Dafür steckt das AUGLETICS voll von Funktionen, die einen motivieren, das Gerät auch wirklich zu benutzen. Diese sind alle im Preis inbegriffen und es gibt im Vergleich zum Wettbewerb keine zusätzlichen, monatlichen Kosten. Diese Funktionen erfordern nicht nur Software, sondern auch eine solide Hardware, was in der Anwendung zwar leicht ist, aber sich im Engineering kompliziert gestaltet. Trotzdem wurden hier keine Kompromisse in Richtung Qualität gemacht. Man muss mit Kosten von 2600 und 3000 € rechnen. Falls du dir nicht sicher bist, ob das für dich eine Möglichkeit sein könnte, schaue dir gern einmal an, was Kunden von AUGLETICS halten.
Hydraulische Bremssystem
Das hydraulische Rudergerät ist ein nicht sehr verbreitetes Bremssystem. Es besteht aus zwei Handgriffen, die an Stangen befestigt sind, die mit einem hydraulischen System verbunden sind. Beim Rudern bewegt man die Handgriffe nach hinten und zieht dabei die Stangen mit sich. Dies erzeugt hydraulischen Druck in den Zylindern des Geräts, der gegen einen Widerstand arbeitet. Je stärker man zieht, desto höher wird der hydraulische Druck und desto schwerer wird das Rudern. Dazu bietet es nur wenige Einstellungsmöglichkeiten und hat einen geringen Bewegungsradius. Der Bildschirm (wenn vorhanden), ist in der Regel sehr klein und bietet nur wenig Funktionen. Das Gerät ist zwar kompakt, klein und platzsparend, jedoch hat die Ruderbewegung sehr wenig mit dem natürlichen Rudern zu tun. Diese Geräte sind in der Regel sehr günstig, weshalb man nicht wirklich viel erwarten.
Dynamisches Bremssystem
Das dynamische Rudergerät ist eher für Profis. Hier haben wir uns das RP3 MODEL S als Beispiel genauer angeschaut. Das RP3 Model S verwendet ein patentiertes Feder- und Rollensystem, um den Widerstand zu erzeugen, der dem Ruderer das Gefühl gibt, auf dem Wasser zu rudern. Das Gerät unterscheidet sich von allen bisher erwähnten Geräten. Hier ist der Rollsitz zwar auch beweglich, jedoch sitzt man möglichst nur auf einer Stelle. Der vordere Teil, also woran auch das Display befestigt ist, ist im Gegensatz zu allen anderen Geräten beweglich. Diesen vorderen Teil ziehst du zu dir. Das Schwungrad und das Feder- und Rollensystem sind so angeordnet, dass sie den Widerstand erzeugen, der dem Widerstand beim Rudern auf dem Wasser ähnelt. Das Feder- und Rollensystem besteht aus einer Feder, die an einer Seite an der Basis des Geräts befestigt ist, und einer Rolle, die an der anderen Seite des Geräts befestigt ist. Wenn man den Griff nach hinten zieht, zieht die Feder die Rolle nach vorne, wodurch der Widerstand erzeugt wird. Je stärker man zieht, desto mehr Widerstand wird erzeugt. Das Schwungrad sorgt für eine gleichmäßige Bewegung und speichert die Energie, die beim Rudern erzeugt wird. Dadurch ist das RP3 Model S besonders effizient und ermöglicht ein sanftes, natürliches Rudern. Die digitale Konsole zeichnet während des Trainings Daten wie Schlagzahl, Leistung, Geschwindigkeit, Entfernung und Kalorienverbrauch auf und ermöglicht so ein personalisiertes und optimiertes Trainingserlebnis. Das Rudergefühl kommt dem Rudern auf dem Wasser sehr nah. Das Design befindet sich hier eher in einem Kraftraum oder Fitnessstudio als in den eigenen vier Wänden. Hier ist eine Bluetooth-Schnittstelle vorhanden. Trotzdem ist das Gerät eher auf Menschen spezialisiert, die wirklich rudern können oder im Leistungsport unterwegs sind. Ein großer Nachteil ist der laute Schall, der nicht sehr vorteilhaft für den Gebrauch zu Hause ist. Aufgrund des Einsatzgebietes des dynamischen Rudergerätes und der Gesamtlänge soll es nicht unbedingt platzsparend verstaut werden. Es sollte an einem Platz stehen und dort langfristig genutzt werden. Je nach Modell befindet sich dieser Typ Rudergerät in der Preisspanne von 500 € bis 3000 €.
Im Endeffekt muss du dir selber klarmachen, was dir persönlich wichtig ist und was du von deinem Rudergerät erwartest. Grundsätzlich kannst du auf jedem Gerät rudern. Die Frage ist hierbei eher, wie die Langzeitmotivation aussieht. Gerade wenn dir viele Funktionen, wie Trainer, Kartenrudern geboten wird und du nebenbei deine Lieblingsserie schauen kannst, ist die langfristige Motivation viel höher. Es ist wichtig, dass du die Geräte vorher einmal intensiv testest oder dir auch Kundenmeinungen einholst, um herauszufinden, was sich für dich passt. Klar, ist ein günstiges Rudergerät deutlich attraktiver, jedoch setzte dich ausreichend damit auseinander und überprüfe, ob dein Gerät auch deine gewünschten Funktionen und Ansprüche vertritt. Es gilt auch hier: Qualität hat eben seinen Preis. Finde heraus, welches Gerät dich am meisten überzeugt. Immerhin soll es doch eine gute Investition sein und du willst es sicherlich auch langfristig und motiviert nutzen, oder? Schaue erst dann, ob für dich, das Preis-Leistung Verhältnis stimmt oder ob du nach einer preiswerteren Alternative Ausschau halten musst.
Noch nicht genug? Informiere dich weiter zum Thema rudern. Wir haben mehrere hilfreiche Artikel für dich geschrieben, damit du den vollständigen Überblick hast. Diese findest du hier.
