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Rudern und dein Rücken: Warum diese Sportart so wertvoll ist

14. Januar 2025

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VON Lars Wichert

Der Rücken ist das Fundament unseres Körpers – er stabilisiert, hält uns aufrecht und ermöglicht Bewegungen in alle Richtungen. Doch genau dieses zentrale Element wird oft vernachlässigt, was zu Schmerzen und Fehlhaltungen führt. Rückenprobleme sind in Deutschland weit verbreitet. Laut der Deutschen Rückenschmerzstudie des Robert Koch-Instituts (RKI) haben bis zu 85 % der Bevölkerung mindestens einmal in ihrem Leben Rückenschmerzen erlebt. Diese hohe Prävalenz führt nicht nur zu einer eingeschränkten subjektiven Gesundheit und verminderten Leistungsfähigkeit, sondern auch zu erheblichen wirtschaftlichen Folgen wie Arbeitsausfällen und Frühberentungen.
In einer Zeit, in der viele von uns den Großteil des Tages sitzend verbringen, ist es entscheidend, unseren Rücken zu stärken. Rudern ist nicht nur eine effektive Möglichkeit, den gesamten Körper zu trainieren, sondern es bietet auch gezielte Vorteile für die Rückenmuskulatur. In diesem Artikel zeige ich dir, Lars Wichert, zweimaliger Olympiateilnehmer und dreifache Weltmeister, wie Rudern deinen Rücken stärken kann, welche Muskeln es anspricht und wie du es am besten in deinen Alltag integrierst.

1. Die Funktion des Rückens: Ein Überblick

Der Rücken ist eines der wichtigsten Zentren unseres Körpers. Er besteht aus einer Kombination von Knochen, Muskeln, Sehnen und Bändern, die gemeinsam arbeiten, um Stabilität und Flexibilität zu gewährleisten. An seiner Basis steht die Wirbelsäule, die sowohl als tragende Struktur als auch als Schutz für das zentrale Nervensystem dient. Die Rückenmuskulatur umschließt die Wirbelsäule und sorgt für Kraft, Beweglichkeit und eine aufrechte Haltung.
Die Hauptaufgaben des Rückens lassen sich wie folgt zusammenfassen:
 
  • Haltung und Stabilität: Der Rücken hält uns aufrecht und bildet das Fundament für alle Bewegungen des Körpers. Ohne einen stabilen Rücken würden alltägliche Aktivitäten wie Stehen, Gehen oder Heben unmöglich sein.
  • Schutz der Nervenbahnen: Die Wirbelsäule schützt das Rückenmark, durch das alle Signale zwischen Gehirn und Körper verlaufen. Eine gesunde Rückenmuskulatur unterstützt diese Funktion und verhindert Verletzungen.
  • Beweglichkeit: Drehbewegungen, Bücken oder Strecken – all diese Aktionen wären ohne einen flexiblen Rücken nicht möglich. Verschiedene Muskelgruppen arbeiten zusammen, um diese Bewegungen zu koordinieren.

 

Ein starker und flexibler Rücken ist essenziell für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit. Doch der moderne Lebensstil stellt den Rücken oft vor große Herausforderungen.

2. Häufige Rückenprobleme und ihre Ursachen

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen unserer Zeit. Laut Studien leiden rund 85 % der Bevölkerung mindestens einmal im Leben daran. Doch warum ist das so? Die Ursachen für Rückenprobleme sind vielfältig, aber einige Muster treten besonders häufig auf:

  • Bewegungsmangel: Viele Menschen verbringen den Großteil ihres Tages sitzend – sei es vor dem Computer, im Auto oder auf der Couch. Diese Inaktivität führt dazu, dass die Rückenmuskulatur schwächer wird und nicht mehr ausreichend stützt.
  • Fehlhaltungen: Eine schlechte Haltung, wie das Einrollen der Schultern oder das Verharren in einer gekrümmten Position, belastet die Wirbelsäule ungleichmäßig. Über längere Zeit führt das zu Verspannungen, Schmerzen und Fehlstellungen.
  • Überlastung: Ob schweres Heben, falsche Bewegungsmuster oder plötzliche, ruckartige Bewegungen – der Rücken reagiert empfindlich auf Überlastungen, die oft zu akuten Schmerzen oder langfristigen Problemen führen.
  • Chronische Erkrankungen: Probleme wie Bandscheibenvorfälle, Arthrose oder das Lendenwirbelsyndrom können durch jahrelange Belastung oder Vernachlässigung entstehen.

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Diese Faktoren zeigen, wie wichtig es ist, den Rücken nicht nur zu entlasten, sondern auch aktiv zu stärken und zu mobilisieren.

3. Wie Rudern den Rücken stärkt

Rudern ist eine der besten Sportarten, um den Rücken gezielt zu stärken und gleichzeitig präventiv gegen Rückenprobleme vorzugehen. Anders als bei vielen anderen Sportarten arbeitet Rudern mit fließenden, gleichmäßigen Bewegungen, die die gesamte Rückenmuskulatur beanspruchen, ohne sie zu überlasten. Hier einige der Hauptvorteile von Rudern für den Rücken:
 
  • Ganzheitliches Training: Beim Rudern arbeiten fast alle Muskelgruppen zusammen, darunter die zentralen Muskeln des Rückens wie der Latissimus, der Trapezmuskel und die Rhomboiden. Diese Muskeln stabilisieren die Wirbelsäule und fördern eine gesunde Haltung.
  • Gelenkschonend: Rudern ist eine Low-Impact-Sportart. Das bedeutet, dass die Bewegungen fließend und ohne stoßartige Belastungen ablaufen. Für Menschen mit Rückenproblemen oder solchen, die Belastungen vermeiden möchten, ist Rudern daher ideal.
  • Haltungsverbesserung: Durch die Rückwärtsbewegung und den gezielten Einsatz der Rumpfmuskulatur wird der Rücken gestärkt, was langfristig die Körperhaltung verbessert. Verspannungen und Fehlhaltungen können durch regelmäßiges Rudern abgebaut werden.
  • Rehabilitation: Auch in der Physiotherapie findet Rudern Anwendung. Nach Rückenverletzungen oder Operationen hilft die kontrollierte Bewegung, die Muskulatur wiederaufzubauen und die Mobilität zu fördern.

 

Mit jeder Trainingseinheit stärkt Rudern nicht nur die Muskeln, sondern verbessert auch die Beweglichkeit und sorgt für eine ausgeglichene Belastung der Wirbelsäule. Egal, ob du präventiv trainieren oder bestehende Probleme angehen möchtest – Rudern ist eine nachhaltige Lösung für einen starken und gesunden Rücken.

4. Welche Muskeln im Rücken beim Rudern trainiert werden

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Rudern ist ein wahres Kraftpaket für den Rücken. Diese Muskeln profitieren besonders:
 
  • Latissimus dorsi (Breiter Rückenmuskel): Er ist maßgeblich für den Zug verantwortlich und sorgt für einen breiten, starken Rücken.
  • Trapezius (Kapuzenmuskel): Unterstützt die Stabilität der Schultern und des Nackens.
  • Rhomboiden: Diese Muskeln ziehen die Schulterblätter zusammen und fördern eine aufrechte Haltung.
  • Erector spinae (Rückenstrecker): Stabilisiert die Wirbelsäule und hält sie in einer geraden Position. Mit jedem Ruderschlag arbeitest du gezielt an diesen Muskelgruppen und stärkst deinen gesamten Rumpf.

5. Rudern als Prävention und Rehabilitation

  • Vorbeugung: Regelmäßiges Rudern verhindert Haltungsschäden und beugt Verspannungen vor. Rudern stärk gezielt die Muskeln im Rücken und Rumpf. Besonders der große Rückenmuskel (Musculus latissimus dorsi) wird beim Rudern kontinuierlich aktiviert. Dieser Muskel stützt die Wirbelsäule und sorgt dafür, dass du auch bei Belastungen stabil bleibst. Durch das Rudern werden außerdem kleinere, tief liegende Muskeln wie der Musculus erector spinae trainiert. Diese Muskelgruppe stabilisiert die Wirbelsäule und verhindert Fehlhaltungen. Darüber hinaus fördert die Bewegung auf dem Rudergerät die Flexibilität und Mobilität der Wirbelsäule. Die gleichmäßige Vor- und Rückbewegung lockert verspannte Muskeln und sorgt für eine verbesserte Durchblutung. Dies hat nicht nur einen regenerativen Effekt, sondern hilft auch, zukünftigen Beschwerden vorzubeugen. Regelmäßiges Rudern stärkt die gesamte Rumpfmuskulatur, was eine aufrechte Haltung und eine Entlastung der Wirbelsäule ermöglicht.
  • Rehabilitation: Nach Verletzungen, wie einem Bandscheibenvorfall, hilft Rudern, die Rückenmuskulatur sanft wieder aufzubauen. Anders als beim Laufen oder Sportarten mit einer hohen Stoßbelastung ist Rudern komplett ohne Impact. Die Ruderbewegung ist eine nahezu geführte Bewegungsabfolge, weshalb Verletzungen und Fehlhaltungen minimiert werden.
  • Therapeutische Nutzung: Die fließende Bewegung und das Fehlen von Stoßbelastungen machen Rudern perfekt für Menschen mit bestehenden Rückenproblemen.

6. Erfahrungsbericht: Wie Rudern mein Rückenleben veränderte

Als ehemaliger Leistungssportler im Rudern kann ich aus erster Hand berichten, wie positiv sich Rudern auf den Rücken auswirkt. In meiner Karriere war ein starker Rücken essenziell, um Verletzungen zu vermeiden und Höchstleistungen zu erbringen. Auch heute, nach meiner aktiven Zeit, ist Rudern weiterhin ein wichtiger Bestandteil meines Alltags, um meinen Rücken gesund und stark zu halten.
Ein unsauberer Bewegungsablauf führt zu Energieverlusten, ungleichmäßiger Belastung und erhöhtem Verletzungsrisiko. Besonders Anfänger neigen dazu, die Reihenfolge der Bewegungen zu verwechseln, was zu einem ineffizienten Schlag führt. Der Fokus sollte auf einer kontrollierten, aber dynamischen Bewegung liegen, die den gesamten Körper harmonisch einsetzt.

Tipps für ein rückenschonendes Rudern

Damit Rudern wirklich deinem Rücken hilft, ist die richtige Technik entscheidend. Hier einige Tipps:
 
  • Technik beherrschen: Ein sauberer Bewegungsablauf schützt vor Überlastungen.
  • Schlaglänge optimieren: Nutze den vollen Bewegungsradius, ohne den Rücken zu überdehnen.
  • Aufwärmen nicht vergessen: Bereite deinen Rücken mit Mobilisationsübungen vor.
  • Fehler vermeiden: Rundrücken, falsche Reihenfolge oder ein zu hoher Widerstand können den Rücken belasten.

Fazit: Warum Rudern der beste Freund für deinen Rücken ist

Rudern ist mehr als nur ein Sport – es ist eine Investition in deinen Rücken und dein Wohlbefinden. Durch die gleichmäßigen, gelenkschonenden Bewegungen und die gezielte Stärkung der Rückenmuskulatur kannst du Rückenschmerzen vorbeugen und eine bessere Haltung erreichen. Egal, ob du Anfänger oder erfahrener Sportler bist, Rudern bietet dir die Möglichkeit, deinen Rücken nachhaltig zu stärken. Starte jetzt und erlebe selbst, wie gut Rudern deinem Rücken tut!

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