Die wichtigsten Kennzahlen beim Rudern
- Trainingsdauer: Eine effektive Einheit sollte mindestens 20-30 Minuten dauern, um die Fettverbrennung und den Trainingseffekt zu maximieren. Die Fettverbrennung setzt zwar auch direkt zu Beginn des Ruderns ein, aber ab circa 20 bis 30 Minuten verwendet der Körper bei einer moderaten Intensität hauptsächlich auf die Fettverbrennung. Es sei denn, du trinkst oder isst zuckerhaltige Sachen, dann würde der Körper wieder die einfache Verbrennung von Kohlenhydraten als erste Wahl nehmen.
- Schlagfrequenz (SPM – Strokes Per Minute): Gibt an, wie viele Ruderschläge du pro Minute ausführst. Hierbei wird eigentlich nicht zwischen einem Anfänger, Fortgeschrittenen oder Profi unterschieden. Viel mehr kannst du anhand der unterschiedlichen Schlagfrequenzen deine Intensität steuern. Für ein normales Ausdauertraining gilt eine SPM von 18 bis 22, für eine intensivere Belastung 24 – 28 und in Richtung der Rennfrequenz bzw. hochintensiven Belastungen 30+. Je nachdem, ob du lieber kraftlastig fahren möchtest oder etwas mehr über die Beanspruchung des Herz-Kreislaufsystems befindest du dich eher am unteren Ende des Schlagfrequenzbereichs oder am oberen Ende.
- Widerstand: Der Widerstand kann je nach Rudergerät angepasst werden. Beim Augletics Eight Style gibt es zehn Widerstandsstufen für das normale Rudern und fünf weitere, die für einen intensiveren Krafteinsatz gedacht sind. Höhere Widerstände sind mit einem höheren Krafteinsatz verbunden, während niedrigere Widerstände eine höhere Beschleunigung im Ruderschlag benötigen und mehr über eine Aktivierung des kardiovaskulären Systems kommen.
- Gesamte Dauer / Distanz: Zeigt an, wie lange und wie viele Meter du in deiner Trainingseinheit absolviert hast.
- Herzfrequenz: Entscheidend für die Trainingssteuerung. Bei Grundlagenausdauer solltest du bei 60-70 % deiner maximalen Herzfrequenz bleiben, für intensives Training zwischen 70-80 %.
Die Hauptmuskulatur beim Rudern
- Quadrizeps (vorderer Oberschenkel): Verantwortlich für die Beinstreckung und die Hauptkraftquelle im Ruderschlag.
- Hamstrings (hinterer Oberschenkel): Unterstützen die Beugung der Beine während des Vorrollens.
- Wadenmuskulatur (Gastrocnemius und Soleus): Stabilisieren den Fuß und unterstützen die Kraftübertragung über das Stemmbrett.

- Bauchmuskeln (Rectus abdominis und Obliques): Sorgen für eine stabile Körpermitte und übernehmen die Kontrolle über die Rücklagebewegung.
- Rückenstrecker (Erector spinae): Stabilisieren die Wirbelsäule und verhindern, dass der Oberkörper zusammensackt.
- Latissimus dorsi (breiter Rückenmuskel): Liefert die Hauptzugkraft für die Ruderbewegung.
- Trapezmuskel (Schulter- und Nackenbereich): Stabilisiert die Schulterblätter und unterstützt die Bewegung der Arme.
- Bizeps und Unterarmmuskulatur: Führen den Griff an den Körper heran und kontrollieren den Griffdruck.
- Pectoralis major (Brustmuskel): Unterstützt den Endzug und sorgt für Stabilität in der Schulter.
Die unterstützende Muskulatur
- Querer Bauchmuskel (Transversus abdominis): Stabilisiert die Wirbelsäule und schützt den unteren Rücken vor Überlastung.
- Tiefliegende Rückenmuskulatur: Trägt zur Haltungsstabilität bei.
- Die Muskulatur in Schultern und Nacken sorgt für eine reibungslose Kraftübertragung und verhindert Verspannungen durch Überlastung.
- Gluteus maximus (Gesäßmuskel): Liefert wesentliche Antriebskraft.
- Iliopsoas (Hüftbeuger): Koordiniert die Bewegung zwischen Ober- und Unterkörper.
Welche Muskelart wird beim Rudern aufgebaut?

Muskelfasertypen: Was Rudern besonders macht
- Langsam zuckende Fasern (Slow-Twitch): Diese werden bei moderatem, ausdauerorientiertem Training beansprucht und sind für Ausdauer und Effizienz zuständig. Sie sorgen für schlanke und definierte Muskeln.
- Schnell zuckende Fasern (Fast-Twitch): Bei intensiveren Intervallen oder Krafttrainingselementen im Rudern kommen diese Fasern zum Einsatz. Sie liefern kurzfristig viel Kraft, ohne das Muskelvolumen extrem zu steigern.
Trainingsbereiche beim Rudern
Ein effektives Rudertraining basiert auf verschiedenen Intensitätsbereichen, die sich an der Herzfrequenz und Schlagfrequenz orientieren. Die Einteilung dieser Bereiche hilft dir, dein Training gezielt zu steuern und deine Fitnessziele effizient zu erreichen.
- Grundlagenausdauer (T/K & EXA untere Zone, 60–79 % HFmax): Diese Zone eignet sich ideal für lange, gleichmäßige Trainingseinheiten mit niedriger Intensität. Sie verbessert die aerobe Kapazität, fördert die Fettverbrennung und eignet sich hervorragend für die Regeneration. Die Schlagfrequenz liegt meist unter 22 Schlägen pro Minute (SPM).
- Intensiver Ausdauerbereich (EXA obere Zone & INA, 79–87 % HFmax): In diesem Bereich steigert sich die Trainingsintensität. Hier findet eine verstärkte aerobe Belastung statt, wobei der Körper beginnt, vermehrt Kohlenhydrate als Energiequelle zu nutzen. Die Laktatwerte steigen leicht an, und die Schlagfrequenz liegt zwischen 18 und 26 SPM. Dies ist der ideale Bereich, um die allgemeine Fitness zu verbessern.
- Hochintensive Belastung (HIA, 88–92 % HFmax): Hier arbeitest du an deiner anaeroben Schwelle. Dein Körper kann die entstehende Laktatbildung gerade noch ausgleichen. Ein Training in diesem Bereich ist anstrengend, aber sehr effektiv, um die Leistung zu steigern. Die Schlagfrequenz liegt bei 26–32 SPM.

- Wettkampfspezifische Ausdauer (WSA, 93–100 % HFmax): In dieser Zone bewegst du dich im hochintensiven Bereich und überschreitest deine anaerobe Schwelle. Dies ist die Zone für wettkampfspezifisches Intervalltraining mit maximaler Belastung. Hier werden kurze, intensive Sprints ausgeführt, um die maximale Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Fatmax-Training: Optimale Fettverbrennung durch gezieltes Rudern
- Effiziente Fettverbrennung: Dein Körper nutzt primär gespeicherte Fettsäuren zur Energiegewinnung.
- Verbesserung der aeroben Ausdauer: Diese Intensität stärkt dein Herz-Kreislauf-System und verbessert die Sauerstoffaufnahme.
- Geringe Belastung für den Körper: Ideal für lange Trainingseinheiten, ohne den Körper übermäßig zu ermüden.
- Nachhaltige Stoffwechseloptimierung: Der Körper lernt, effizienter auf Fettreserven zurückzugreifen.
Welches Rudergerät passt zu dir?
Ein Blick auf verschiedene Rudergeräte
Wasserwiderstandsgeräte: Modelle wie der WaterRower erzeugen ein Plätschern. Bei einem gleichmäßigen Zug kommt ein Gefühl annähernd dem Rudern auf, wobei je nach Hersteller, teilweise mit einem Druckverlust in der vorderen Umkehr zurechnen ist. Ferner sind sie oft lauter und bieten weniger Flexibilität bei der Widerstandsanpassung sowie dem Maß zum Verstauen.
Luftwiderstandsgeräte: Das Concept2 ist ein Klassiker, vor allem im Leistungssport. Es ist robust, aber laut und dadurch weniger wohnzimmerfreundlich.
Magnetwiderstandsgeräte: Das AUGLETICS Eight Style kombiniert flüsterleisen Betrieb mit einem flüssigen und einstellbaren Widerstand. Moderne Technik wie den Virtual Coach und auch interaktive Rudergebiete. Die kompakte Bauweise ist optimal für das Verstauen nach dem Sport.
Hydraulische Geräte: Diese sind oft günstig und kompakt, bieten jedoch weder Stabilität noch ein realistisches Rudergefühl.