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Richtige Haltung beim Rudern: So machst du alles richtig

5. Dezember 2024

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VON Lars Wichert

Richtige Haltung beim Rudern: So machst du alles richtig

Rudern ist eines der effektivsten Ganzkörpertrainings überhaupt, aber wie bei jedem Sport kommt, es auf die richtige Technik an. Eine saubere Haltung sorgt dafür, dass du die bestmöglichen Ergebnisse erzielst, während du gleichzeitig Verletzungen vermeidest. Doch was genau macht die richtige Haltung beim Rudern aus, und wie kannst du typische Fehler vermeiden? Ich bin Lars Wichert, dreimaliger Weltmeister und zweimaliger Olympiateilnehmer. In 13 Jahre, in denen ich Teil der Nationalmannschaft habe, ich eine Menge über die Sportart Rudern lernen können, primär auch das Vermitteln der Technik. Als Sportwissenschaftler weiß ich, welche Probleme die häufigsten sind, die beim Erlernen einer Sportart auftreten können. Als ehemaliger Ruderer habe ich genau das Wissen, dass du für eine gute Rudertechnik benötigst. In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, um beim Rudern Haltung zu bewahren – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Darüberhinaus gebe ich dir Eselsbrücken an die Hand, die dir bei der Umsetzung der Technik helfen, da du das Werkzeug dafür sicherlich schon an Bord hast.

Warum ist die richtige Haltung beim Rudern entscheidend?

Eine gute Haltung ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen und sicheren Rudertraining. Rudern beansprucht bis zu 85 % deiner Muskulatur und stärkt sowohl die großen Muskelgruppen wie Beine, Rücken und Arme als auch die tief liegenden Stabilisatoren. Aber: Wenn die Haltung nicht stimmt, ineffiziente Bewegungen und im schlimmsten Fall können Rücken- und Knieschmerzen als Hauptursache die Folgen sein. Besonders bei Anfängern führen typische Fehler wie eine krumme Sitzposition oder ein falscher Bewegungsablauf oft dazu, dass die Belastung auf den unteren Rücken geht. Mit der richtigen Technik vermeidest du diese Probleme und holst das Beste aus jedem Schlag und deinem Training heraus.

Grundlagen der richtigen Haltung

Eine gute Haltung beginnt bereits, bevor du den ersten Ruderschlag machst. Setze dich aufrecht auf den Rollsitz, dabei sollte die Spannung nicht so groß sein. Ein Mix aus Spannung und lockerem „Kartoffelsack“ wäre optimal. Hierfür kannst du auch einmal die Schultern bis zu den Ohren ziehen und sie mit dem Ausatmen einmal fallen lassen. Jetzt könnte eine lockere, aber aufrechte Position erreicht sein. Stelle sicher, dass dein Fußballen ungefähr auf dem Winkel des Stemmbretts sitzt und der Fußriemen darüber läuft. Halte den Griff locker, aber fest in den Händen.
 

Der Ruderschlag selbst gliedert sich in drei Phasen:

1. Der Durchzug: Starte mit einem Beinstoß. Währendessen ist der Oberköper voll eingespannt und wird mit dem Beinstoß parallel nach hinten verschoben. Die Arme sind in der ersten Phase des Beinstoßes gestreckt. Wenn die Hände die Füße passieren, kommt der Oberkörper ins Spiel. Schwinge den Oberkörper nach hinten und ziehe die Arme gleichmäßig zur Brust. Die Ellbogen führen am Körper vorbei und sollten in einer lockeren Haltung sein. Das heißt kein extrem dichtes am Körper Führen und auch kein Abwinkeln. Die Zugbewegung endet unterhalb des Brustkorbs, wenn der Griff den Körper berührt.

2. Die Rücklage: In dieser Position hältst die Spannung im Rücken, während die Schulterachse hinter der Hüftachse ist. Der Oberkörper ist demnach leicht nach hinten gestreckt, du lässt die Schultern locker. Achte darauf, dass du dich nicht nach vorne krümmst, sondern deine Haltung stabil hältst. Die Blickrichtung geht zum Display.

3. Das Vorrollen: Strecke zunächst die Arme. Nach der ersten Auftaktbewegung der Arme folgt der Oberkörper simultan mit. Die Schulterachse passiert die Hüftachse. Wenn die Arme eine natürlich Streckung erreicht haben, beginnst du mit der Vorrollbewegung. Der Bewegungsablauf sollte geschmeidig und rund wirken – hier hilft die Eselsbrücke „Hände, Oberkörper, anrollen“. Das Anrollen erfolgt über einen Zug der Füße am Fußriemen, sodass es eher ein Vorziehen als Vorrollen ist.

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Ein wichtiger Tipp: Kontrolliere deine Haltung regelmäßig während des Trainings. Ein kurzer „Body Scan“, bei dem du bewusst auf die Position deines Rückens, deiner Arme und Beine achtest, kann Wunder wirken. Hier helfen auch die Eselsbrücken, auf die ich später noch einmal eingehe.

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

Selbst erfahrene Ruderer machen hin und wieder Fehler in der Haltung. Einer der häufigsten ist, dass die Bewegungsabfolge nicht eingehalten wird. Dabei stehen oft die Knie im Weg, oder der Oberkörper wird zu weit nach hinten gelehnt. Die Lösung? Übe die Abfolge „Hände, Oberkörper, anrollen“, bis du sie im Schlaf kannst.
Ein weiteres Problem ist das Zusammensacken in der Rücklage. Hier hilft es, sich vorzustellen, dass eine Stecknadel im Rücken steckt, die dich dazu bringt, aufrecht zu bleiben. Halte die Brust leicht nach außen gedrückt und spanne den Rumpf an, um eine stabile Endposition zu erreichen.
In der vorderen Umkehrbewegung fehlt es oft an Spannung, sodass der Schub über die Beine nicht effizient in den Griff übertragen wird. Achte darauf, dass der Druck direkt vom Fuß über die Beine auf den Griff übertragen wird. Wenn du die Beine trittst, sich der Rollsitz bewegt, aber der Griff fast an gleicher Stelle bleibt, dann weißt du, dass die Spannung gefehlt hat. Hier spricht man auch von „Kiste schieben“.
 
Die fünf häufigsten Fehler und wie du sie korrigieren kannst, erkläre ich dir, in diesem Video: ,,5 Fehler, die Du auf dem Rudergerät vermeiden solltest! Lars zeigt Dir, wie Rudern richtig geht!“

Die Bedeutung der Blickrichtung

Deine Blickrichtung beeinflusst deine Haltung maßgeblich. Wenn du beim Rudern nach unten schaust, sackt dein Oberkörper automatisch zusammen. Hebst du den Blick zu stark, neigst du hingegen dazu, ins Hohlkreuz zu fallen. Die ideale Blickrichtung liegt leicht oberhalb des Displays. Das hilft dir, aufrecht zu bleiben und die Spannung im Rücken zu halten. Teste es gerne einmal. Dabei spielt die Blickrichtung nicht nur beim Rudern eine entscheidende Rolle. Auch im Alltag begegnen dir häufig Situationen, wo die Blickrichtung deine Körperachse oder dein Handeln steuert. Wenn du zum Beispiel mit dem Fahrrad eine enge Kurve fährst und merkst, dass dein Tempo etwas zu schnell war, solltest du dennoch versuchen zum Kurvenende zu blicken anstatt in die Kurve. Denn, wenn der Blick zum Kurvenende geht, hältst du die Position zum Durchfahren der Kurve. Sobald du aber in die Kurve schaust, wird sich dein Rad etwas aufrichten und du die Kurve nicht mehr meistern können. 

Hilfreiche Eselsbrücken für eine bessere Haltung

Um die richtige Technik zu verinnerlichen, können Eselsbrücken sehr hilfreich sein. Viele Bewegung sind in deiner Bewegungsbiografie gespeichert. Dir fällt es jedoch teilweise schwer, die ausgerechnet für eine bestimmte Bewegung einzusetzen. Es ist wie mit einem Werkzeugkasten, der alle Werkzeuge enthält, du aber zum Beispiel in einem Moment nicht weißt, wofür die Rohrzange verwendet werden soll. Deshalb gebe ich dir hier hilfreiche Eselsbrücken mit, die dir beim Rudern und dem Umsetzen der Bewegung helfen können. Natürlich kannst du auch deine eigene Eselsbrücke bauen, sofern sie zur Bewegung passt.

  • Boccia-Kugel werfen: Stelle dir vor, du wirfst eine Boccia-Kugel mit lockerem Arm nach vorne. Das hilft, Verspannungen in den Schultern zu lösen und die Arme entspannt zu halten. Die Bewegung ist vorallem für die vordere Umkehr, wenn du aus dem Vorrollen in die Zugbewegung umkehrst.
  • Tauziehen: Ziehe dich wie beim Tauziehen über den Griff nach hinten. So stellst du sicher, dass du die Kraft gleichmäßig aus den Beinen und dem Rücken überträgst. Spanne dich vom Gefühl hinter das Tau.
  • Kartoffelsack: Sitze stabil wie ein Kartoffelsack auf dem Rollsitz. Dein Gewicht sollte gleichmäßig verteilt sein, ohne dass du dich verspannst oder zusammensackst.

Tipps für Anfänger 
Für Anfänger gilt: Starte mit einer niedrigen Schlagfrequenz von 19 bis 21 Schlägen pro Minute (SPM) und wähle einen moderaten Widerstand. Der häufigste Fehler ist, den Widerstand zu hoch einzustellen, was die Technik beeinträchtigt. Halte die Einheiten zunächst kurz (10 bis 15 Minuten) und steigere dich langsam. Je sauberer deine Technik von Anfang an ist, desto effektiver wird dein Training. Achte dabei auch gerne auf den 500m-Schnitt. Je sauberer seine Technik, desto leichter wird es dir fallen mit einer niedrigen Frequenz genauso schnell zu fahren wie mit zwei bis vier Schlägen mehr pro Minute. Es ist ein Zeichen der Effektivität, wenn es dir gelingt mit einer Frequenz zwischen 19 bis 21 SPM ein gutes Verhältnis von Kraft pro Schlag zu entwickeln.

Das richtige Rudergerät für die perfekte Haltung beim Rudern

Das AUGLETICS Eight Style ist ein hervorragendes Rudergerät, um die richtige Haltung und Technik zu erlernen – und das liegt nicht nur an seiner hochwertigen Verarbeitung, sondern vor allem an der Unterstützung durch den integrierten Virtual Trainer. Dieses visuelle Feedback-System ist wie ein persönlicher Coach, der dir in Echtzeit zeigt, was du verbessern kannst. Während des Trainings analysiert der Virtual Trainer deine Bewegungsabläufe und gibt präzise Rückmeldungen, wenn du beispielsweise die Reihenfolge nicht einhältst oder die Haltung im Oberkörper korrigieren musst. Besonders für Anfänger ist das eine unschätzbare Hilfe, denn so kannst du typische Fehler wie die falsche Bewegungsreihenfolge beim Durchzug und das falsche Anrollen frühzeitig vermeiden. Das Beste daran: Du bekommst diese Hinweise direkt auf dem großen, übersichtlichen Touchscreen-Display angezeigt, ohne dass dein Trainingsfluss unterbrochen wird. So verinnerlichst du die korrekte Technik schneller und kannst sicher sein, dass dein Training sowohl effektiv als auch zielführend ist. Wenn du also auf der Suche nach einem Rudergerät bist, das dich aktiv dabei unterstützt, deine Haltung zu perfektionieren, ist das AUGLETICS Eight Style eine ideale Wahl.

Quiz: Ist das Rudergerät das Richtige für dich?

Fazit

Die richtige Haltung beim Rudern ist entscheidend für ein effektives und sicheres Training. Sie sorgt nicht nur für eine bessere Leistung, sondern schützt dich auch vor Verletzungen. Mit ein wenig Übung, hilfreichen Eselsbrücken und regelmäßiger Kontrolle kannst du die Technik schnell verbessern und das volle Potenzial deines Rudergeräts ausschöpfen. Wenn du dir noch unsicher bist, ob Rudern die richtige Sportart für dich ist, dann schau doch einmal hier beim Quiz vorbei oder du folgst einem der weiteren Videos von mir, es wird dir die letzten offenen Fragen klären und dich inspirieren, deine Technik zu perfektionieren. Dein Rücken wird es dir danken!

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