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Maximale Herzfrequenz berechnen: So findest du deinen optimalen Trainingspuls fürs Rudergerät

15. November 2024

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VON Flavio Holstein

Um effektiv auf einem Rudergerät zu trainieren, ist es wichtig, deine Herzfrequenz zu kennen und gezielt in bestimmten Bereichen zu trainieren. Die maximale Herzfrequenz (MHF) gibt an, wie schnell dein Herz bei maximaler Belastung schlagen kann. Sie dient als Grundlage, um deine Trainingszonen festzulegen und sicherzustellen, dass du weder unter- noch übertrainierst.

Wie kannst du deine maximale Herzfrequenz bestimmen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um die maximale Herzfrequenz zu ermitteln:

  1. Leistungsdiagnostik unter ärztlicher Aufsicht: Hierbei handelt es sich um die genauste Methode, da sie durch ein Belastungs-EKG exakt feststellt, wie schnell dein Herz bei maximaler Anstrengung schlagen kann. Diese Methode ist besonders für Leistungssportler und Menschen mit gesundheitlichen Vorbelastungen empfehlenswert.
  2. Test im Training (z. B. 500-Meter-Ruder-Rennen): Eine sportliche Methode zur Bestimmung der maximalen Herzfrequenz ist ein 500-Meter-Rennen auf dem Rudergerät. Dabei ruderst du die 500 Meter mit maximaler Ausbelastung, während du deinen Puls misst. Die höchste Herzfrequenz, die du dabei erreichst, gibt dir einen guten Anhaltspunkt für deinen Maximalpuls.

Wichtig: Diese Methode ist nur für gut trainierte Sportler geeignet, da sie den Körper extrem fordert. Für weniger Trainierte oder Menschen mit gesundheitlichen Bedenken kann ein solch intensiver Test riskant sein und zu Überlastung oder Kreislaufproblemen führen. Daher empfiehlt es sich, vor solchen Tests einen Arzt zu konsultieren oder auf eine weniger belastende Methode zurückzugreifen, wie die Faustformel.

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Faustformel:

Die einfachste Methode zur Berechnung der maximalen Herzfrequenz ist die Faustformel:


Maximale Herzfrequenz

(MHF) = 220 – Alter

Diese Formel liefert eine grobe Orientierung, die für die meisten Hobby-Sportler ausreicht, um ihre Trainingsbereiche zu bestimmen.

Zwar ist sie nicht so präzise wie ein Belastungstest, aber sie ist sicherer und besonders für Einsteiger geeignet.

Gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei der Herzfrequenz?

Ja, die gibt es! Frauen haben bei submaximalen Belastungen eine im Schnitt höhere Herzfrequenz als Männer. Das wurde in einer Studie von Prof. Dr. Kuno Hottenrott und Dr. Gert Neumann am Institut für Leistungsdiagnostik und Gesundheitsförderung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg untersucht. Sie fanden heraus, dass Frauen bei einer Laktatkonzentration von 2 mmol/l etwa 10 Schläge pro Minute mehr aufweisen als Männer. Bei 4 mmol/l sind es noch etwa 7 Schläge pro Minute.

 

Der Grund dafür ist simpel: Frauenherzen sind kleiner und pumpen weniger Blut pro Schlag, wodurch das Herz schneller schlagen muss, um den gleichen Sauerstoffbedarf der Muskeln zu decken.

 

Interessanterweise zeigte die Studie auch, dass sich diese Unterschiede mit steigender Belastung verringern. Bei der maximalen Herzfrequenz gab es zwischen Männern und Frauen keinen Unterschied. Für Freizeitsportler, die einfach fitter werden wollen, spielen diese Abweichungen jedoch eine untergeordnete Rolle.

 

Die Erkenntnisse sind besonders wertvoll für eine präzise Trainingssteuerung im Ausdauersport. Die Autoren haben dazu sogar eine geschlechtsspezifische Formel für optimale Trainingsherzfrequenzen entwickelt, die helfen kann, Trainingsbereiche noch besser anzupassen. Die Details findest du in der Publikation: Geschlechtsspezifische Formel für optimale Trainingsherzfrequenzen, veröffentlicht in der Schweizerischen Zeitschrift für Sportmedizin und Sporttraumatologie (2012, Band 60, Ausgabe 3, Seiten 102–105).

 

Weitere Details zu diesem Thema findest du in der Studie der Swiss Journal of Sports Medicine: “Geschlechtsspezifische Formel für optimale Trainingsherzfrequenzen“.
 
Wie immer gilt: Hör auf deinen Körper und passe dein Training individuell an! 

Durchschnittswerte der maximalen Herzfrequenz nach Alter

Hier findest du eine Übersicht der durchschnittlichen Maximalpulswerte in verschiedenen Altersgruppen:

Diese Werte basieren auf der Faustformel und geben eine allgemeine Orientierung. Sie sind einfach zu nutzen und bieten eine gute Basis für die Trainingsplanung. Da sich die Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Praxis oft überlappen, haben wir hier eine einheitliche Darstellung gewählt.
So bestimmst du deinen idealen Trainingspuls
Sobald du deine maximale Herzfrequenz kennst, kannst du verschiedene Trainingszonen definieren, um deine Fitnessziele zu erreichen. Je nach Ziel trainierst du in unterschiedlichen Intensitäten:
 
  • Regenerationsbereich (50-60 % der MHF): Dieser Bereich eignet sich für lockere Einheiten und aktive Erholung, um nach intensiven Trainingsphasen wieder Kraft zu tanken.
  • Grundlagenausdauer (60-70 % der MHF): Möchtest du Gewicht verlieren oder deine Ausdauer verbessern, ist dieser Bereich ideal. Hier verbrennt der Körper bevorzugt Fett und stärkt gleichzeitig das Herz-Kreislauf-System.
  • Aerobe Ausdauer (70-80 % der MHF): Hier steigert sich die Intensität, und du trainierst gezielt deine Ausdauerleistung. Das ist der Bereich, in dem du längere Ruder-Einheiten absolvierst und ins Schwitzen kommst, aber noch sprechen kannst.
  • Anaerober Bereich (80-90 % der MHF): Hier trainierst du an deiner Belastungsgrenze, um deine Leistung zu steigern und die anaerobe Schwelle zu verbessern. Das hilft dir, intensivere Intervalle auf dem Rudergerät durchzuhalten. Mehr dazu findest du in unserem Artikel “Anaerobe Schwelle und wie du sie im Rudertraining verbesserst”.

Video: Pulstraining leicht gemacht

Unsere Expertin Britta, ehemalige Leistungssportlerin im Rudern, erklärt in ihrem Video, warum es wichtig ist, den richtigen Pulsbereich für das Training zu kennen und wie man ihn am besten nutzt. Sie gibt wertvolle Tipps zur Nutzung von Pulsgurten und beschreibt, welche Vorteile das Training in verschiedenen Pulszonen hat. 
 
Besonders hilfreich ist, dass du durch die Überwachung deines Pulses sehen kannst, wie sich deine Fitness über die Zeit verbessert. Ein stabiler Puls bei steigender Belastung zeigt, dass du Fortschritte machst. Britta betont auch, dass es wichtig ist, bei intensiven Belastungen auf seinen Körper zu hören und nicht nur nach Zahlen zu trainieren.

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Fazit: Pulstraining für effizientes Fitness-Rudern

Die Kenntnis deiner maximalen Herzfrequenz und die gezielte Nutzung der verschiedenen Trainingszonen sind der Schlüssel zu einem effektiven Rudertraining. Sie helfen dir, Übertraining zu vermeiden und deine Ziele effizient zu erreichen – egal, ob du abnehmen, deine Ausdauer steigern oder deine Leistung verbessern möchtest. Das Fitness-Rudern bietet eine perfekte Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining, das dich fit macht, ohne deine Gelenke zu überlasten. Mit den richtigen Pulswerten und einem gezielten Training holst du das Beste aus jeder Einheit heraus.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du die richtige Rudertechnik anwendest, lies unseren Artikel “Richtig rudern und Rudertechnik auf dem Rudergerät“. Und falls du neugierig bist, wie du beim Rudern richtig Atmest, schau dir unseren Beitrag “Die richtige Atmung beim Rudertraining – So funktioniert’s” an.

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